Das DIZ Emslandlager

„Existenz des DIZ Emslandlager massiv gefährdet“

Wir informieren laufend über unsere Situation unter:

Aktuelles

„Ob wir überleben, ist weder sicher noch die Hauptsache.
Wie man aber später von uns denken wird, ist so wichtig wie, daß man an uns denken wird.“

Zugeschrieben Carl von Ossietzky während seiner Haft im KZ Esterwegen

1981 gründeten Überlebende der Emslandlager gemeinsam mit Rosalinda von Ossietzky-Palm, Tochter des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky, und engagierten Menschen aus dem Emsland, Ostfriesland und Oldenburg den Verein „Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager“ in Papenburg. Das Ziel: Eine angemessene Gedenkstätte für die mehr als 20.000 Toten der Emslandlager und für jene, die in der NS-Zeit in diesen 15 Lagern inhaftiert waren.

Da die Bemühungen, am historischen Ort des Lagers Esterwegen eine Gedenkstätte einzurichten, immer wieder auf Gegenwind stießen, mietete der Verein 1984 ein Papenburger Fehnhaus und schuf dort selbst einen Ort des Gedenkens, der Information und der Forschung: das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager.

Seitdem gestalten wir als DIZ lebendige Gedenkstättenarbeit seit den 1990er Jahren auch mit öffentlicher Unterstützung. Lange Zeit standen wir dabei in engem Kontakt mit vielen Überlebenden: Neben Recherchen, Ausstellungen, Vorträgen und der Arbeit mit den unterschiedlichsten Gruppen organisierten wir von 1989 bis 2007 regelmäßig „Moorsoldatentreffen“ für die Überlebenden in Papenburg. Besonders ihnen ist es zu verdanken, dass wir heute eine einzigartige Sammlung besitzen. 

Mit Eröffnung der Gedenkstätte Esterwegen im Jahr 2011 sind wir als Kooperationspartner der vom Landkreis Emsland eingerichteten „Stiftung Gedenkstätte Esterwegen“ an den historischen Ort des ehemaligen Lagers umgezogen.

Zwar gehören wir zu den „alten“ Vereinen der deutschen Gedenklandschaft, die westdeutsche Gedenkstättenbewegung der 1980er Jahre hat uns geprägt. Doch auch unser Team hat sich verjüngt. Was uns weiterhin bewegt ist die Erkenntnis, dass Gedenken und eine kritische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit von jeder Generation neu entdeckt und gelebt werden müssen.

Das Vertrauen, das die ehemaligen Häftlinge in uns gesetzt haben, spiegelt sich auch in unserem Logo: Es zeigt einen „Moorsoldaten“ bei der Arbeit. Den Papierschnitt schuf der Solinger Künstler Ernst Walsken, Widerstandskämpfer und mit uns von Anfang an eng verbunden, während seiner Haftzeit im Emsland. 1996 übernahmen wir von der Familie die mehr als 130 Bleistiftzeichnungen, Aquarelle und Papierschnitte, die Ernst Walsken als politischer Strafgefangener in den Lagern Esterwegen und Aschendorfermoor von 1937 bis 1939 heimlich anfertigte auch diesen „Moorsoldaten“.  

Die Freundschaft der Überlebenden hat uns lange begleitet. Heute tragen wir ihr Vermächtnis in die Zukunft.